Al Jazeera Bericht: UN untersucht Vorwurf der Folter an Bradley Manning

Seit sieben Monaten wird Bradely Manning von der US-Armee auf der Basis Quantico im US-Bundesstaat Virginia in Isolationshaft gehalten. Manning wird vorgeworfen, geheime Daten weitergegeben zu haben, möglicherweise an die Enthüllungsplattform WikiLeaks. Über die Umstände seiner Haft berichtet nun auch der arabische Nachrichtensender Al Jazeera.
Eine wachsende Zahl von Unterstützern sei der Ansicht, die Vorwürfe gegen Manning rechtfertige nicht die Art seiner Behandlung, so der Bericht. Er werde 23 Stunden am Tag allein in seiner Zelle gehalten. Zu Wort kommt David House, neben einem Anwalt der einzige, der gelegentlich Manning besuchen dürfe. Äußerlich zeige Manning stark abgebaut, weil er sich kaum bewegen könne. Psychisch zeige er depressive Züge.
Das Pentagon dementiert die Vorwürfe. Ein sichtlich gut gelaunter Pentagon-Sprecher, Geoff Morell, erklärt, Manning erhalte doch dreimal am Tag eine ausgewogene Mahlzeit, er dürfePost empfangen und Briefe schreiben. Er werde regelmäßig von einem Doktor untersucht. „Er werde behandelt wie jeder andere Gefangene des Gefängnisses.“
In der Tat, so dann die Journalistin des Berichtes, Kristen Saloomey, würden Zehntausende in den USA in einer solchen Isolationshaft gehalten. Nun untersuche der UN-Berichterstatter über Fälle von Folter, Juan Mendez, den Fall Mannings. „Wenn Einzelhaft benutzt wird, um psychologischen Druck aufzubauen, um den Gefangenen zu einer Zusammenarbeit mit den Behörden zu zwingen, dann verstößt dies gegen die Anti-Folter-Konvention.“
Der Bericht von Al Jazeera macht keine Angaben zu Mannings Homosexualität. Diese war unter anderem von der „New York Times“ im letzten Jahr thematisiert worden mit der Vermutung, Manning sei aufgrund einer Beziehung in den Kreis von politisch motivierten Computer-Hackern geraten.
Link: Bericht von Al Jazeera (in englisch) auf YouTube