Archive for the 'gay life' Category

Sommerlich schön mit unschönem Grollen – Christian Petzolds Film „Roter Himmel“

Roter Himmel Pressefoto

Wäre er nicht so sommerlich leicht gestrickt, man könnte oder müsste manches in „Roter Himmel“ von Regisseur Christian Petzold nachdenklich oder gar bedenklich finden.

Erzählt wird von vier jungen Menschen, die gemeinsam einige Tage an der Ostsee in einem etwas abgelegenen Ferienhaus verbringen. Leon, der Schriftsteller, der in der Abgeschiedenheit am Manuskript für den nächsten Roman arbeiten will – der Verleger hat schon sein Kommen angekündigt; Felix, sein schwuler Kumpel, der eine Fotomappe zum Thema Wasser erstellen muss, das Projekt aber wesentlich entspannter angeht als der verbissen intellektuelle Leon. Sie treffen auf Nadja, die im Badeort jobbt, und Devid (mit „e“), Rettungsschwimmer am Strand. „Gehst du mit schwimmen?“ ist lange Zeit die meist gestellte Frage. Dass alles nicht so gut ausgehen wird, das macht der Film schon in seiner Anfangsszene deutlich, wenn der Feuerwehrwagen durch den Ort rollt und per Lautsprecher vor der hohen Waldbrandgefahr warnt. Auch sonst durchziehen den Film immer wieder Merkwürdigkeiten, die das nahende Unheil ahnen lassen. Spätestens wenn ein Heine-Gedicht ob seiner düsteren Schönheit gleich zweimal bei Wein am Gartentisch rezitiert wird, sollte auch dem Letzten klar sein, dass jetzt gleich was passiert.

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We Are Family!

WeAreFamily_VideoJohnJohannes

Normal ist das nicht! Man wünscht sich zwar weder Frost noch meterhohen Schnee an Silvester – schon gar nicht im Jahr der Energiekrise –, aber 17 Grad am letzten Tag des Jahres müssten es auch nicht unbedingt sein. Wenigstens ist der Himmel wolkenverhangen grau, sonst bekäme man bereits Frühlingsgefühle.

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Vor der Party

Berliner-PfannkuchenIm Gegensatz zum Weihnachtsfest und den Feiertagen scheint der gewöhnliche Homosexuelle mit Silvester/Neujahr weniger Stress und weniger mentale Probleme zu haben. Jedenfalls scheint es kaum Studien, Beiträge zu geben, die den Wechsel ins neue Jahr thematisieren. Das liegt natürlich vor allem an der Art des Feierns: Während Weihnachten für den (freiwilligen oder erzwungenen) Rückzug in das (beglückende oder betrübende) Geflecht von familiären Zwängen, sozialen Normen steht, ist Silvester die Wendung ins Außen, ins Öffentliche. Das Sittsame und Betuliche im Zeichen des Weihnachtsbaums darf hinter sich gelassen werden zugunsten des Rauschhaften, des Anonymen, zugunsten der Menge, kurzum: zugunsten der Party, jener zentralen Institution schwuler / queerer Existenz.

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Jahresprogramm 2023 der Akademie Waldschlösschen erschienen

Waldschlösschen Programm 2023Wenn derzeit die ARD ihre Themenwoche unter das Motto „Wir gesucht – Was hält uns zusammen?“ stellt, dann wäre eine Antwort für die queere Community seit Jahren im Waldschlösschen in Reinhausen bei Göttingen zu finden. Das Tagungshaus hat in seiner 42-jährigen Geschichte nicht nur viele Projekte angestoßen, Entwicklungen begleitet, sondern sich gerade in unruhigen Zeiten als Fels in der Brandung erwiesen, der auch Zuflucht war und Kraft für kommende Herausforderungen schöpfen ließ. Grundlage ist ein ganzheitlicher Blick auf Körper, Kopf und Psyche/Seele, auf die vielen Facetten des queeren Lebens.

Nun ist das Jahresprogramm für 2023 erschienen. Gebündelt wurde die Vielzahl der Veranstaltungen in vier Gruppen: Gesellschaftliches Engagement/Selbsthilfe – Lebensgestaltung/Gesundheit – Wissenschaft/Kunst – Weiterbildung im beruflichen Kontext. Von Wandern bis Meditation, von Chorwochenende, Fotoworkshop bis Tanzkurs, vom Treffen schwuler Lehrer bis zu Themen „Antiziganismus und Queer“ oder „kritische Männlichkeit“ reicht das Spektrum. Seminare wenden sich an den „gemeinen Homosexuellen“, daneben gibt es Angebote für spezielle Gruppen der Community, junge Queers ebenso wie ältere Schwule, für Lesben, HIV-Positive, für Trans*.

Das Programm für 2023 lässt sich über die Internetseite der Akademie Waldschlösschen als PDF herunterladen oder kostenlos in gedruckter Form über das Kontaktformular bestellen oder online in der Jahresübersicht durchstöbern. Wer sich erst einmal ein Bild vom Waldschlösschen machen will, findet alle Infos auf der Website der Akademie.

München: Vortrag im SUB zum Thema „Gaslighting – Männer* manipulieren“

RobertWeinelt„Das hast du so nie gesagt!“ / „Du hörst dich verrückt an, das weißt du schon?“ / „Das Problem bin ganz sicher nicht ich. Fang mal bei dir selbst an!“
Solche Sprüche müssen sich Menschen anhören, bevor sie anfangen, an ihrem Verstand zu zweifeln. Das ist „Gaslighting“, eine Form psychischer Gewalt, bei dem die Opfer mit Lügen und Einschüchterungstaktiken manipuliert werden. Und Gaslighting findet sich natürlich auch in queeren Beziehungen. 

Der Vortrag des Sozialpädagogen Robert Weinelt (Foto / privat) am Dienstag, 8. November 2022, ab 19.30 Uhr im Münchner SUB, Müllerstr. 14, geht auf das Phänomen „Gaslightning“ ein, stellt Bezüge zur toxischen Männlichkeit her und gibt Hinweise, was dagegen getan werden kann.

Auch dieser neue Vortrag im Rahmen der Männer*Akademie, der Vortragsreihe rund um das Thema Männer*-Gesundheit im Schwulen Kommunikationsund Kulturzentrum SUB in München, kann ohne Anmeldung und kostenfrei besucht werden. Zudem wird die Veranstaltung auf Facebook gestreamt. Weitere Infos auf der Internetseite vom SUB.

Sicher in Katar!

Vermutlich wird der große Ansturm von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen auf Tickets und Flüge zur Fußball-Weltmeisterschaft in Katar ausbleiben, selbst jetzt, da die für Sport zuständige Innenministerin Nancy Faeser (SPD) das Terrain sondiert und für sicher befunden hat. Guten Gewissens könne sie Homosexuellen die Reise ins Emirat Katar empfehlen. Der Premierminister des arabischen Staates, Scheich Chalid bin Chalifa bin Abd al-Aziz Al Thani, habe ihr persönlich – hinter verschlossenen Türen, ohne dass Presse zugegen war – Sicherheitsgarantien gegeben, dass sich Fußball-Fans frei und ohne Angst bewegen könnten, und dies ganz unabhängig von ihrer Orientierung in sexuellen wie religiösen Angelegenheiten.

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Zahl der „Affenpocken“-Neuinfektionen leicht rückläufig

Seit Anfang August ist die Zahl der wöchentlich gemeldeten „Affenpocken/MPX“-Fälle in Deutschland „leicht rückläufig“. Das meldet das Robert Koch Institut (RKI) in seinem Bericht vom gestrigen Freitag. Allerdings: „Dieser Gesamttrend ergibt sich aber aus einzelnen lokalen Trends, die durchaus noch unterschiedlich verlaufen. Daher muss abgewartet werden, ob sich der Rückgang der Fallzahlen weiter fortsetzt.“

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