Im achten Band seiner Momentaufnahmen erweitert Mayk D. Opiolla das literarische Festhalten von Situationen, Gedanken im Jahreslauf auf der Insel Langeoog um die fototechnische Möglichkeit des Aufzeichnens eines Augenblicks. Es ist gewissermaßen nur folgerichtig, wenn ein auf seinem Blog lang praktiziertes Verfahren, Literatur und Fotografie zu verknüpfen, nun auch Eingang in die gedruckte Ausgabe findet. Mit der kleinen Einschränkung, dass aus Kostengründen die Abbildungen im Buch schwarz-weiß sind, während man im Internet zumeist farbige zu sehen bekommt.
Zugleich deutet das erste Kapitel – und es heißt denn auch „Schwarzweiß“ – an, dass Fotografien auch zu Indizien einer brüchig gewordenen Realität werden können. Herangezogen als Moment der Versicherung in Zeiten der Unsicherheit, ob Liebgewonnenes Bestand haben kann. Scheinbar trauen sich die Sprache und der Ich-Erzähler nicht mehr so ganz und wollen sich durch ein technisches, seinerseits ja nur scheinbar dauerhaft verlässliches Medium absichern. Oder wie es im Kapitel Winterzauber heißt: „Ich wähnte mich inmitten einer wunderschönen, über viele Generationen vererbten Schwarzweißaufnahme.“
Weiterlesen ‚Zwischentöne in schwarz-weiß – Der achte Band von Mayk D. Opiollas „Momentaufnahmen“‘