Am frühen Morgen vor der Pride-Parade in Oslo wurden bei einem Attentat auf den schwulen (queeren?) Club „London Pub“ zwei Menschen getötet. Es gab zahlreiche Verletzte, mehrere davon sind schwer verletzt.
Der mutmaßliche Mörder wurde kurz nach dem Vorfall festgenommen. Das Motiv gilt als unklar, bislang geht die Polizei von einem Einzeltäter aus.
Der Mann soll sich dem „London Pub“ genähert, eine Waffe aus einer Tasche geholt und angefangen haben zu schießen. Im Club brach Panik aus.
Inzwischen ist von zwei weiteren Tatorten in der Umgebung die Rede.
Der norwegische Ministerpräsident sprach von einem „schrecklichen und zutiefst schockierenden Angriff auf unschuldige Menschen“. Man stünde an der Seite der queeren Menschen, die jetzt Angst hätten und trauerten.
Update 1:
Die Organisatoren haben die für heute geplante Pride-Parade in Oslo und alle damit verbundenen Veranstaltungen auf Anraten der Polizei abgesagt.
„Wir werden bald wieder stolz und sichtbar sein“, heißt es auf der FB-Seite von Oslo Pride: „We are sending warm thoughts and love to next of kin, those who were wounded, and others affected. We will soon be proud and visible again, but today, we will share our Pride celebrations from home.“
Der „London Pub“ Oslo hat ein Statement auf Facebook veröffentlicht. Darin heißt es u.a. „Unsere Gedanken sind bei den Toten, Verletzten und Angehörigen. (…) Kümmert euch in dieser Zeit umeinander.“
Die Polizei bezeichnet den Vorfall inzwischen als „Terrorakt“.
Update 2:
Bundeskanzler Olaf Scholz hat reagiert: „Der Anschlag gegen die queere Community in erschüttert mich zutiefst. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer. Den Verletzten wünsche ich eine rasche Genesung. Das norwegische Volk kann sich unserer Anteilnahme gewiss sein. Der Kampf gegen den Terror eint uns.“
Berlins Regierende Bürgermeister postete ein Statement, in dem es u.a. heißt: „Berlin steht als Regenbogenhauptstadt an der Seite der Menschen in Oslo und ganz Norwegen, die heute trauern. Wir werden immer für die Freiheit kämpfen und den Feinden der Demokratie und unserer Werte entgegentreten.“
Und die queere Community in Oslo reagiert: Trotz der polizeilichen Aufforderung, zuhause zu bleiben, haben sich Tausende von Menschen versammelt, um der Toten zu gedenken und der Gewalt entgegenzutreten.
Update 3:
Als mutmaßlicher Täter gilt der 42-jährige, im Iran geborene Zaniar M. Der norwegische Staatsbürger hat sich, dem Inlandsnachrichtendienst PST zufolge, radikalisiert und einem islamistischen Netzwerk angeschlossen, schreibt „Der Spiegel“. Der Anschlag wird nun als „islamistisch motiviert“ eingestuft. In Norwegen gilt nun die höchste Terrorwarnstufe.
Berichte/Quellen: queer.de (mit Updates) / tagesschau.de / reuters / Tagesspiegel