Weil Verhandlungen über eine Verlängerung der für die Impfkampagne nötigen Kooperationen nicht zum Abschluss gebracht wurden, gibt es in Berlin seit Jahresbeginn keine Impfungen mehr gegen das Affenpocken-Virus. Das berichtet „rbb24“ und zitiert eine HIV-Schwerpunktpraxis, die von einem Chaos spricht. Es geht nicht allein um Erstimpfungen, sondern auch um die für einen effektiven Schutz empfohlene Zweitimpfung. Auch diese kann derzeit nicht angeboten werden. Zahlreiche Impftermine müssen abgesagt werden.
Nach Ausbruch der Vireninfektion im Mai letzten Jahres war Berlin am stärksten betroffen und weist bundesweit die höchsten Fallzahlen – insgesamt 1669 (Stand: 9.1.23) – auf. Inzwischen sind diese jedoch rückläufig. Laut Robert Koch Institut (Stand: 3.1.23) werden „seit Mitte Oktober 2022 nur noch Fallzahlen im (niedrigen) einstelligen Bereich berichtet (für einige Wochen wurden gar keine Fälle übermittelt)“. Diese Entspannung hinsichtlich der Infektionslage hat auch eine nachlassende Impfbereitschaft zur Folge, die durch den Ausfall an verfügbarem Impfstoff verstärkt werden könnte. In dem erwähnten „rbb24“-Bericht befürchten Ärzte, dass es wieder zu einem Anstieg der Infektionen kommen könnte: „Es kann sein, dass uns das alles wieder um die Ohren fliegt.“
Update 18:40 Uhr: „rbb24“ hat informiert, dass inzwischen laut eines Sprechers der zuständigen Senatsverwaltung die Verträge unterzeichnet seien. Damit sei die Fortsetzung der Impfkampagne sichergestellt. Die „dadurch entstandenen Unannehmlichkeiten für die Praxen und Impfwilligen“ bitte man zu entschuldigen.