Der Fußball ist das Lieblingsthema deutscher Männer, schwule Fußballer anscheinend das zweitbeliebteste Thema. Schwule Charaktere in Comics sind auch ein schönes Thema – und nach Marvel und DC will man sich auch bei Dark Horse Comics nicht lumpen lassen und hat einen hervorgezaubert. Und mit einem Foto-Link am Schluss der Personalia wollen wir auch die Gruppe der Models und Hair-Stylisten thematisieren – klischeefrei, versteht sich …
Judith Butler, Philosophin, hat zur Verleihung des Adorno-Preises zur Frage „Kann man ein gutes Leben im schlechten führen?“ seine Rede gehalten, die man in der „Frankfurter Rundschau“ nachlesen kann: „Soll ich ein gutes Leben führen, dann wird es ein Leben gemeinsam mit anderen sein, ein Leben, das ohne diese anderen gar kein Leben wäre. Ich verliere dabei nicht dieses Ich, das ich bin; wer immer ich bin, verwandelt sich im Bezug zu den anderen, da ich, um zu leben und gut zu leben, notwendig von anderen abhängig und auf andere angewiesen bin.“
Guido Westerwelle, Außenminister, war in einer Schwulenbar in Tel Aviv. Die israelische „Haaretz“ hielt das wohl erst für wichtig und hat ein Foto veröffentlicht – samt dummer Überschrift – und dann wieder von der Internetseite entfernt.
Alexander Vogt, Vorstand der Schwulen in der Union, schreibt im „European“, dass die gleichgeschlechtliche Ehe keine Bedrohung darstelle, sondern „eine Bestätigung der Ehe als Erfolgsmodell“ darstelle. Zudem äußert er in einer Presse-Mitteilung des LSU Kritik an der Bundesregierung. Die lesbischen und schwulen Mitglieder der Union seien sehr enttäuscht, dass ihre Mutterparteien hier stets der Rechtsprechung hinterherhinkten.
Ronny Pohle, Bundesgeschäftsführer der Schwulen in der Union, will derweil auf der Bundesmitgliederversammlung im Herbst gegen Alexander Vogt antreten und neuer LSU-Chef werden.
Billy (Bild oben) wird der erste schwule Vampirjäger an der Seite von Dämonen-in-die-Eier-Treterin Buffy (ab Staffel 9, #14, Dark Horse Comic)
Tilman Krause, Literaturkritiker „Welt“, hält wenig von schwulen Lebensstilen („stinkende Pfützen“) – außer seinem eigenen natürlich -, und hält auch nichs davon, wenn die Namen erkrankter Autoren auf der Shortlist für den deutschen Buchpreis stehen.
Ein schwuler Profifußballer, der anonym bleiben will, hat angeblich Adrian Bechtold von „fluter“ ein Interview gegeben. Man sollte vielleicht vorher die berechtigten Zweifel daran im Magazin „11 Freunde“ lesen.
Ein schwuler Fußballer hätte u.a. folgende UnterstützerInnen:
Angela Merkel, Kanzlerin, die Schwule und Lesben für Menschen zweiter Klasse hält: „Er lebt in einem Land, in dem er sich vor einem Outing nicht fürchten muss.“ (laut „Focus“)
Uli Honeß, Präsident FC Bayern:, findet, der Fußball sei offen genug dafür. Er könne sich deshalb „nicht vorstellen, dass ein schwuler Spieler mit unseren Fans Probleme bekommt. Der FC Bayern ist vorbereitet“, zitiert ihn die „Welt“.
Jupp Heynckes, Trainer bei den Bayern, sieht das nicht ganz so: „Das ist ein ganz sensibles Thema, man kann nicht so leicht sagen: Sie sollen sich outen, das würde respektiert. Vielleicht sind die Gesellschaft, der Sport und ein kleiner Teil der Fans noch nicht so weit, das zu tolerieren.“ (laut „Welt“) Er selbst sei aber „sehr tolerant“.
Wolfgang Niersbach, DFB-Präsident, findet: „Zunächst einmal istdie sexuelle Neigung eines Fußballers oder einer Fußballerin absolute Privatsache“, bietet aber „jegliche Hilfe“ des Verbandes an, falls ein schwuler Fußballer dies wünscht.
Anderswo haben Unterstützer es weniger leicht:
David Cecil, britischer Theaterproduzent, wurde in Uganda verhaftet, weil er das Stück „The River and the Mountain“, das Homophobie in ostafrikanischen Ländern thematisiert, aufführen ließ. Jetzt soll er – so schreibt bislang nur „Spiegel Online“ – ausgewiesen werden.
Anderswo haben UnterstützerInnen tolle Ideen:
Cos-Player haben auf dem Dragon Con in Atlanta die Hochzeit von Superheld Northstar und seinem Partner aus „Astonishing X-Men“ #51 nachgestellt.
Falls eingebettetes Video nicht angezeigt wird, direkt bei YouTube versuchen.
Und mit einem Link zu einem Foto von der Mercedes Benz Fashion Week in N.Y. (via „Socialelite“) möchten wir auf keinen Fall irgendein Klischee bedienen!